24.09.2020
Weltschifffahrtstag 2020 | Fokus auf Nachhaltigkeit durch Emissionsreduktion
Weltschifffahrtstag 2020 | Fokus auf Nachhaltigkeit durch Emissionsreduktion
Der heutige Weltschifffahrtstag ruft uns die anhaltende Notwendigkeit einer nachhaltigen Schifffahrt ins Gedächtnis. Das offizielle Motto, das von der Internationalen Seeschifffahrtsorganisation (IMO) der Vereinten Nationen ausgearbeitet wurde, betont mehrere Anstrengungen der Sonderorganisation.
Die IMO als Regulierungsstelle hat zwei große Ziele festgesetzt: eine 40%ige Effizienzsteigerung der Welthandelsflotte bis 2030 und eine 50%ige Senkung der absoluten Emissionen bis 2050 (basierend auf den Werten von 2008).
Vor diesem Hintergrund schreibt die IMO 2020-Verordnung eine Verringerung des Schwefelgehalts von Schiffskraftstoffen von 3,5 % auf 0,5 % vor. Auf unserer Konferenz FORWARD 2019 bezeichnete ein Redner diese Änderung als „die größte geplante Schwierigkeit in der Geschichte der Energiemärkte”.
Nachhaltigkeitsziele
Nach der zusätzlichen Hürde durch die Covid-19-Pandemie, die monatelang den Handel zum Erliegen gebracht und Seeleute festgesetzt hat, behält der Weltschifffahrtstag nun seinen Fokus bei: die Reduzierung von Treibhausgasen, die Senkung von Schwefelemissionen aus Kraftstoffen und die Verbesserung der Gesamteffizienz der Schifffahrt durch digitalen Informationsaustausch.
IMO-Generalsekretär Kitack Lim bestätigt: „Diese Ziele sind wichtiger denn je und die Schifffahrt trägt einen wesentlichen Anteil zu einer nachhaltigen Entwicklung bei. Die Agenda 2030 lässt sich nur mit einem nachhaltigen Transportsektor umsetzen, der den globalen Handel unterstützt und das Funktionieren der Weltwirtschaft erleichtert.“
Unternehmen können jetzt damit beginnen, Nachhaltigkeitsfaktoren zu überprüfen und anzupassen. Unser Seefrachtangebot OceanMatch zum Beispiel füllt ungenutzten Platz in Containern mit Transportgütern weiterer Kunden. Raten werden anhand der Sendungsgröße optimiert, die Effizienz wird maximiert und Sendungen sind dank Kompensationen CO2-neutral. Auch Flexports Dashboard umfasst eine CO2-Kalkulation.
Elektronisierung von Schiffen
Vorerst stellen CO2-Kompensationen eine Zwischenlösung zur Verringerung von Transportemissionen dar, jedoch sind fiefgreifendere Emissionssenkungen erforderlich, um die Ziele der IMO zu erreichen.
Einen wichtigen Fortschritt könnte die Elektronisierung von Containerschiffen liefern, wobei die Technologie für transozeanische Schifffahrten jedoch noch nicht ganz ausgereift ist.
Die Ideallösung wäre ein möglichst großes Schiff, das mit möglichst kleinen Akkus den Ozean überqueren kann, so dass noch ein rentables Containervolumen zur Verfügung steht. Zum derzeitigen Zeitpunkt jedoch benötigen Schiffe zu viel Batterieleistung und entsprechend viel Platz für Akkus. Zudem gibt es keine Recyclingstellen und es wäre mehr Forschung und Entwicklung notwendig, um Akkugehäuse vor Zersetzung und möglichen Explosionen zu schützen.
Hinzu kommt, dass Carrier aufgrund des pandemiebedingten Stillstands der Wirtschaft pro Woche bis zu 800 Mio. $ verloren haben. Die Entwicklung der Schiffselektronisierung wird wahrscheinlich erst dann wieder weiter oben auf der Prioritätenliste stehen, wenn zumindest ein Teil dieser Verluste wieder ausgeglichen wurde.
Bis dahin tun Schiffseigner ihr Möglichstes, um den Nachhaltigkeitsmix an vorhersehbare behördliche, technologische und energiepreisliche Faktoren individuell anzupassen.
Erfahren Sie auf Flexport.org mehr darüber, wie Sie Ihre CO2-Emissionen in der Schifffahrt kompensieren können. Verpassen Sie außerdem nicht unsere demnächst stattfindende Digitalkonferez Forward20, auf der Sie mehr darüber erfahren, wie sich die Branche aufstellt, um Initiativen für nachhaltige Schifffahrt aufzugreifen.