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Tips for a Successful RFP Season During the Coronavirus Pandemic
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27.03.2020

Tipps für eine erfolgreiche Tender-Saison in Zeiten der Corona-Pandemie

Tipps für eine erfolgreiche Tender-Saison in Zeiten der Corona-Pandemie

Flexport Editorial Team

Die diesjährige Tender-Saison stellt auch erfahrene Verlader vor eine besondere Herausforderung. Es gilt, eine Strategie zu erarbeiten, mit der Sie ab sofort die coronabedingten Herausforderungen meistern können. Denn diese globale Pandemie, die uns alle völlig unvorbereitet getroffen hat, verschärft den typischen Trubel der Tender-Season deutlich. Um Ihnen bei der Orientierung in der d aktuellen Situation zu helfen, haben wir uns vor wenigen Tagen in unserem Webinar "Seefracht 2020: 3 Tipps für die Auswahl des passenden Seefracht-Partners"speziell mit dem Thema beschäftigt.Nachfolgend finden Sie eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte.

Handelsverlagerungen

Schon vor dem Ausbruch des Coronavirus haben verschiedene Faktoren zu Veraenderungen in globalen Supply geführt.

Bereits Ende 2019 begann die Fertigungswirtschaft China den Ruecken zu kehren – ein Trend, der durch die Zollausfälle basierend auf den Handelskriegen zwischen den USA und China sowie den steigenden chinesischen Gehältern ausgelöst wurde. Zur selben Zeit prognostizierten Analysten ein Weltuntergangsszenario. Grund dafür war die unvorhersehbare Preisentwicklung und Verfügbarkeit von Schiffskraftstoffen, die den strengeren Umweltvorschriften im Rahmen der neuen IMO 2020-Verordnung entsprachen.

Das Coronavirus verschärft diese Situation zusätzlich: Die Anzahl der aus China versendeten Einheiten brach ein, die Volkswirtschaften weltweit stehen vor ungeahnten Herausforderungen und für Unternehmen rund um den Globus ist eine Diversifizierung dringend notwendig.

Darüber hinaus haben die kollabierenden Ölpreise jegliche Einsparungen für die Reedereien zunichte gemacht, die ihre Schiffe bereits mit Scrubbern ausgestattet hatten, um der hohen Preisdifferenz zwischen dem IMO 2020-konformen schwefelarmen Treibstoff (VLSFO) und dem IFO 380-Bunkeröl zu entgehen. Es ist daher wichtiger denn je, den richtigen Mix aus Dienstleistern zu wählen, um die mit dem Frachttransport verbundenen Risiken zu reduzieren.

Eine geringere Nachfrage bedeutet normalerweise auch niedrigere Preise. Ocean Carrieren gelingt es jedoch immer besser, ihre Kapazitäten der jeweiligen Nachfrage anzupassen. Für das Jahr 2018 (nach dem chinesischen Neujahrsfest) meldeten Speditionsunternehmen neun Blank Sailings) auf den Handelsrouten von Asien nach Europa. 2019 belief sich diese Zahl auf 15. 2020 schnellten die Blank Sailings zwar kurzzeitig in die Höhe, die Preise blieben aber mehr oder weniger stabil.

„In diesem Jahr hatten wir nach dem chinesischen Neujahrsfest bisher 44 Blank Sailings auf den Handelsrouten von Asien nach Europa, was darauf hinweist, dass 29 Schiffe nur auf Grund des Coronavirus nicht eingesetzt wurden. “, erklärt Nerijus Poskus, Global Head of Ocean Operations and Procurement bei Flexport.

„Tatsächlich wurden bereits bis in den April und Mai hinein Blank Sailings angekündigt, was äußerst unüblich ist, da der April typischerweise ein sehr arbeitsintensiver Monat für die Seefracht ist.“

Poskus prognostiziert daher für April einen Anstieg von Frachtvolumen und -Preisen bei einem gleichzeitigen Mangel an Ausrüstung, da Logistiker infolge der Blank Sailings auf in Europa oder Los Angeles gestrandete Containern verzichten müssen.
„„Wir sehen auch eine erhöhte Nachfrage nach Premium-Seefrachtprodukten wie Schnellboot, Priority Discharge, No Roll und Verfügbarkeitsgarantie für Ausrüstung. Die Luftfrachtkapazität ist sehr begrenzt, und diese Produkte sind eine großartige und preiswerte Alternative.“

Laut Poskus ist ein kontinuierlicher Anstieg der Nachfrage auf den Routen Südostasiens und des indischen Subkontinents sehr wahrscheinlich. Die Fluggesellschaften erhöhen daher die Kapazitäten auf diesen Strecken.

Reiseverbote: Eine weitere tiefgreifende Herausforderung

Passagierflugzeuge bilden etwa 45 Prozent der Luftfrachtkapazität aus Asien. Angesichts umfangreicher Reiseverbote und zahlreicher Flugausfälle wegen des Coronavirus wird sich das Luftfrachtvolumen stark reduzieren. Die Folge ist ein hohes Preisniveau. Einigen Einschätzungen zufolge könnte es fast ein Jahr dauern, bis sich die Luftfrachtkapazität wieder normalisiert. Dies könnte dazu führen, dass Verlader stärker auf den Seeweg angewiesen sein werden.

Um dieser Ungewissheit vorzubeugen, empfiehlt Rachel Dyke, Vice President und Global Head of Pricing bei Flexport, eine kurze Liste von Fragen, die direkt gestellt werden müssen, um während der Tender-Saison zusätzliche Gespräche zu eröffnen:

  • Wie werden die Preise durch das Coronavirus beeinflusst?
  • Sind die Preise bei coronavirusbedingten Störungen gültig?
  • Wie viel Kapazität wird erwartet und nach welchem ​​Zeitplan?

Diese Angaben helfen Unternehmen zusammen mit einigen weiteren Fragen, den richtigen Logistik-Partner zu beauftragen.

Ein wertorientierter Ansatz

Um während der Verhandlungen flexibel zu bleiben, sollten Sie einen wertorientierten Ansatz verfolgen. Daher unsere Empfehlung, gehen Sie über die sonst üblichen reinen Preisrunden und den Vergleich von grundlegenden Dienstleistungsangeboten hinaus.

Schauen Sie sich die Gesamtbetriebskosten an, und vergleichen Sie den Tender-Preis mit dem Grundpreis, der möglicherweise nicht angekündigte allgemeine Preiserhöhungen umfasst oder indirekte Technologie- oder Kommunikationsressourcen erfordert.

Fragen Sie nach Service-Angeboten, wie z. B. nach der Möglichkeit, in Krisenfällen wie der aktuellen Corona-Pandemie Routen zu optimieren oder Serviceangebote zu erweitern.

Kommunizieren Sie bei Verhandlungen, in regelmäßig geplanten Gesprächen, die Raum für Transparenz bei auftretenden Problemen schaffen, z. B. bei Quarantänen in verschiedenen Regionen.

Tony Crisafulli, Senior Director bei Flexport im Bereich Global Pricing and Account Solutions, empfiehlt die Verwendung einer Entscheidungsmatrix zur Bewertung von Spediteuren auf der Grundlage a) unternehmerischer Prioritäten, b) der ergänzenden Informationen, die sich während der Gespräche zur jeweiligen Ausschreibung ergeben und c) der Reaktionsfähigkeit der unterschiedlichen Logistikpartner bei Anstieg oder Rückgang der Coronavirus-Infektionsraten in den verschiedenen Regionen.

Weitere Einblicke in einen wertorientierten Ansatz erhalten Sie in unserem On-Demand-Webinar: “Neue Partnerschaft: 3 Tipps für die wertorientierte Auswahl der passenden Spedition”

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